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Eine Kooperation mit dem Ambulanzzentrum des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Schamlippenkrebs (Vulvakarzinom)

Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen tritt das Vulvakarzinom verhältnismäßig selten auf. Dennoch konnte man seit Beginn der 90er Jahre einen deutlichen Anstieg des Vulvakarzinoms, auch bei jungen Frauen, beobachten.

Frauen mit chronischen Hauterkrankungen der Vulva (z.B. Lichen sclerosus) haben ein leicht erhöhtes Risiko an einem Vulvakarzinom zu erkranken. Daher bieten wir regelmäßige Verlaufskontrollen (min. 1x jährlich) in unserer Dysplasiesprechstunde an.

Das Vulvakarzinom verursacht häufig Beschwerden wie Juckreiz, Brennen oder Schmerzen. Einige Frauen haben jedoch auch keinerlei Symptome. Auch im Falle von nicht heilenden Wunden an den Schamlippen sollte ein Frauenarzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.

Erhalt der Organfunktion und gutes kosmetisches Ergebnis im Fokus

In den allermeisten Fällen ist das Vulvakarzinom durch eine alleinige Operation heilbar. Neben der leitliniengerechten Therapie stehen für uns insbesondere der Erhalt der Organfunktion sowie ein gutes kosmetisches Ergebnis im Vordergrund.

Die Operation besteht aus einer Exzision (Genital erhaltende Operation) mit plastischer Rekonstruktion. Dies erhält sowohl das weibliche Erscheinungsbild sowie die Funktionalität beim Geschlechtsverkehr. Eine komplette Vulvektomie (komplette Entfernung der Vulva) wird nur in Ausnahmefällen wie z.B. einer weit fortgeschrittenen Erkrankung durchgeführt.

Zusätzliche Untersuchung der Wächterlymphknoten

In den meisten Fällen ist zusätzlich eine Untersuchung der Wächterlymphknoten notwendig, um eine Ausbreitung von Tumorzellen über die Lymphbahn in die Lymphknoten abzuklären.

Seit mehr als zehn Jahren ist die feingewebliche Wächterlymphknotenuntersuchung beim Vulvakarzinom als Standard anzusehen. Vor der OP wird um den Tumor herum ein radioaktiv markiertes Material (Technetium) eingespritzt. Dies verteilt sich dann über die Lymphabflusswege in den/die Wächterlymphknoten der Leiste.

Vermeidung von Folgeschäden

Anstelle einer kompletten Ausräumung der gesamten Lymphknoten der Leiste wird so gezielt nur der Wächterlymphknoten entfernt werden. Wenn der Wächterlymphknoten keine Tumorzellen enthält, sind auch alle „nachgeschalteten“ Lymphknoten tumorfrei. Durch diese Technik können die meisten kurz- und langfristigen Folgeschäden, die eine komplette Ausräumung der Lymphknoten mit sich bringen kann (z.B. Lymphödem, Entzündung, Lymphzysten), vermieden werden.

Dies gibt Ihnen zusätzlich Sicherheit:

Die Therapieempfehlung bei einer Krebserkrankung ist keine Einzelentscheidung der behandelnden Ärztinnen oder des behandelnden Arztes. Jeder Fall wird interdisziplinär in einer Tumorkonferenz besprochen.

Bei der Behandlung eines Vulvakarzinoms stehen uns auch Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Fachabteilungen zur Seite (Strahlentherapie, Radiologie, Nuklearmedizin, Onkologie).

Wir beraten Sie auch gerne für eine Zweitmeinung.

Weitere Informationen zurm Thema Vulvakarzinom finden Sie in der Patientinnenleitlinie der AGO/DGGG.