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Eine Kooperation mit dem Ambulanzzentrum des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Fakten & Fragen zur Dysplasie

Einen Termin können Sie telefonisch unter 040 / 44 190-450 oder online vereinbaren.

Bitte rufen Sie uns bei dringlichen Terminanfragen (z.B. Krebsverdacht/hochgradig auffälliger Abstrich) gerne an, wir finden einen zeitnahen Termin für Sie.

Sie erreichen uns telefonisch Mo, Di, Do: 9-12 Uhr und 14-16 Uhr, Mi und Fr: 9-12 Uhr
oder unter der Emailadresse info@dysplasiezentrum-hamburg.de

Bitte bringen Sie neben Ihrer Krankenkassenkarte und einem Überweisungsschein auch alle Vorbefunde (z.B. Pap-Abstriche, Probebiopsien, Befunde von Vor-Operationen) zu Ihrem Termin mit.

Um Wartezeiten möglichst gering zu halten, bitten wir Sie 5-10 Minuten früher zu Ihrem Termin zu erscheinen.

Sollten Sie einmal verhindert sein, bitten wir Sie, den Termin abzusagen. So können wir anderen Patientinnen die Möglichkeit geben, einen früheren Termin zu erhalten.

Zur Anmeldung begeben Sie sich in den 3. Stock. Hier werden Sie von unserem Team mit Ihrer Krankenkassenkarte aufgenommen und aufgefordert, einen sogenannten Anamnesebogen auszufüllen. Es wird dokumentiert, ob Sie z.B. Vorerkrankungen haben oder Medikamente einnehmen.

Die Untersuchung im Dysplasiezentrum Hamburg entspricht prinzipiell einer gynäkologischen Untersuchung, wie Sie diese bereits von Ihrem Frauenarzt kennen. Die Haut der Scheide (Vulva und Vagina) und der Muttermund werden mittels einer Lupe (sogenanntes Kolposkop) genau untersucht, um mögliche Krebsvorstufen zu erkennen. Es kann zusätzlich ein gezielter Abstrich oder auch eine Probebiopsie entnommen werden. Die Entnahme einer Probebiopsie ist in der Regel nicht schmerzhaft und dauert nicht lange.

Im persönlichen Gespräch nehmen wir uns nach der Untersuchung ausreichend Zeit, um Sie über den Untersuchungsbefund aufzuklären, Ihre Fragen zu beantworten und das weitere Vorgehen mit Ihnen zu besprechen. Wir wissen, dass Wissen beruhigt. Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, dass Sie die Befunde verstehen und sich gut aufgeklärt fühlen.

Der sogenannte „Pap-Abstrich“ geht auf eine Färbetechnik zurück, die in den 1940er Jahren von dem Arzt George Papanicolaou entwickelt wurde. Mit „Pap-Abstrich“ bezeichnet man einen zytologischen Abstrich vom Gebärmutterhals mit dem Ziel, Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen; er ist seit den 1970er Jahren fester Bestandteil der gesetzlichen Krebsvorsorge in Deutschland.

Aktuell hat in Deutschland jede Frau zwischen 20-34 Jahren 1xjährlich Anspruch auf einen „Pap Abstrich“ bei ihrem Frauenarzt. Bei Frauen ab 35 Jahren wird alle 3 Jahre eine Kombinationsuntersuchung von Pap-Abstrich und HPV-Test empfohlen (sogenennte „Co-Testung“).

Ein auffälliger Befund in der Krebsvorsorge bedeutet in den wenigsten Fällen, dass tatsächlich eine Krebserkrankung vorliegt. Häufig werden Sie jedoch zur weiteren Abklärung und Betreuung an eine Dysplasiesprechstunde überwiesen.

Der Pap-Abstrich wird nach der „München Klassifikation“ in die Befundgruppen I bis V unterteilt. Hierbei gibt es verschiedene Untergruppierungen.

Die wichtigsten Abstrichbefunde sind hier in Kürze aufgeführt:

  • Pap I: Normalbefund
  • PapII-a: Unauffälliger Befund, Hinweise auf auffällige Vorbefunde bei der Patientin.
  • PapIII: Unklarer Befund, es sollte eine weitere Abklärung erfolgen.
  • PapIIID1: V.a. eine leichte Krebsvorstufe (analog CIN1). Sehr häufig heilen diese Veränderungen von alleine wieder aus.
  • PapIIID2 V.a. mittelgradige Krebsvorstufe (analog CIN2).
  • PapIVa: V.a. hochgradige Krebsvorstufe. Eine weitere Abklärung mittels Probebiopsie sollte zeitnah erfolgen.
  • PapIVb: V.a. mindestens hochgradige Krebsvorstufe, eine Krebserkrankung kann nicht ausgeschlossen werden. Eine weitere Abklärung mittels Probebiopsie sollte sehr zeitnah erfolgen.
  • Pap V: V.a. Gebärmutterhalskrebs. Eine weitere Abklärung mittels Probebiopsie sollte sehr zeitnah erfolgen.

> Weitere Informationen

Einige Veränderungen des äußeren Genitals (Vulva), der Vagina oder des Gebärmutterhalses sind bereits mit bloßem Auge erkennbar.

Viele Veränderungen werden jedoch erst mit Hilfe einer Lupe, einem speziellen Aufsichtmikroskop (sogenanntes Kolposkop) nach Auftragen einer Speziallösung (Essigprobe/Lugolsche Jodlösung) sichtbar. Das veränderte Gewebe reflektiert nach dem Auftragen von Essiglösung mehr Licht und erscheint daher weiß. Bei uns am Dysplasiezentrum Hamburg können Sie die Untersuchung auf Wunsch über einen Bildschirm mitverfolgen.
Eine Probebiopsie ist notwendig, um auffällige Befunde weiter abzuklären oder um die Diagnose einer Krebsvorstufe zu sichern. Am äußeren Genitale (Vulva) wird die Haut zuvor betäubt. Die entnommenen Probebiopsien sind sehr klein und liegen zwischen 2-4 mm.

Einige Tage nach Ihrem Besuch im Dysplasiezentrum Hamburg melden sich Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte telefonisch bei Ihnen, um den Befund persönlich zu besprechen. Ein Arztbrief mit allen Befunden wird an Sie selbst und selbstverständlich auch an Ihre zuweisende Ärztin oder Ihren zuweisenden Arzt gesendet.

Eine Dysplasie ist eine Gewebeveränderung im Sinne einer KrebsVORstufe. Das Wort „Krebs“, welches in dem Begriff steckt, beunruhigt jedoch viele Patientinnen. Es ist daher wichtig zu verstehen, dass es sich bei einer Dysplasie noch nicht um eine Krebserkrankung handelt.

Krebsvorstufen (Intraepitheliale Neoplasie: IN) treten in verschiedenen Abstufungen auf (leichte bis schwere Dysplasie)

Verursacht werden Krebsvorstufen meist durch Humane Papillomaviren (HPV). Die Viren werden über Geschlechtsverkehr übertragen und sind in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Der Gebärmutterhals ist am häufigsten betroffen (sogenannte CIN – Cervikale Intraepitheliale Neoplasie), jedoch können Dysplasien auch im Bereich der Scheide (Vagina) (VaIN), am äußeren Genitale (Vulva-VIN) und am Anus (AIN) auftreten.

Die weitere Behandlung hängt vom Grad der Veränderung ab. Am Beispiel des Gebärmutterhalses sehen Sie hier das unterschiedliche Vorgehen:

  • CIN I: leichte Krebsvorstufe. In der Mehrheit der Fälle heilt eine leichte Krebsvorstufe von alleine wieder aus. Eine Behandlung ist meist nicht nötig.
  • CIN II: mittelgradige Krebsvorstufe. Auch eine mittelgradige Krebsvorstufe heilt in ca. 50% der Fälle von alleine wieder aus. Das weitere Vorgehen ist auch abhängig vom Alter; in jedem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle erforderlich.
  • CIN III: hochgradige Krebsvorstufe. In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist eine operative Therapie (LOOP-Konisation) notwendig.
Ob und wie schnell eine Dysplasie behandelt werden muss, hängt vom Alter, der Familienplanung und weiteren Faktoren ab. Wir sprechen mit Ihnen über Ihre individuelle Situation und die verschiedenen Optionen. Wir möchten unnötige Operationen vermeiden.

Das Risiko, nach einer Konisation im Laufe des Lebens eine erneute Krebsvorstufe am Gebärmutterhals zu entwickeln, liegt bei ungefähr 15 Prozent.

Seit vielen Jahren hat die HPV-Impfung mit dem Vorurteil zu kämpfen, nur vor dem ersten Geschlechtsverkehr wirksam zu sein. Auch wenn die Effektivität der HPV-Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr am besten ist, kann es durchaus sinnvoll sein, auch später noch zu impfen.

Sogar nach der Konisation und auch nach Eingriffen wegen HPV-bedingter Veränderung der Vulva reduziert eine HPV-Impfung das Risiko für eine erneute hochgradige Krebsvorstufe um ca. 80 Prozent. Daher empfehlen wir unseren Patientinnen, nach erfolgter Konisation eine HPV-Impfung durchführen zu lassen.

Die Kostenübernahme zur HPV-Impfung muss bei der jeweiligen Krankenkasse separat beantragt werden.

Gerne beraten wir Sie zu dem Thema HPV-Impfung.

www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-hpv-impfung.pdf

In der überwiegenden Anzahl der Fälle muss eine Dysplasie, auch eine hochgradige Dysplasie, in der Schwangerschaft nicht behandelt werden. Die 15.-19. SSW ist der optimale Zeitraum, um sich mit einem auffälligen Abstrich bei uns in der Sprechstunde vorzustellen. Bei höhergradigen Auffälligkeiten im Abstrich kann es aber Sinn machen, die Untersuchung schon früher durchzuführen, um einen Krebs auszuschließen (machen Sie dazu gerne einen Termin). Auch in der Schwangerschaft kann gefahrenlos eine kleine Biopsie vom Gebärmutterhals entnommen werden. Je nach Schweregrad der Krebsvorstufe werden wir über die Schwangerschaft hinweg weitere Kontrolluntersuchungen mit Ihnen vereinbaren. Die endgültige Behandlung der Dysplasie (Konisation) sollte frühestens 6-8 Wochen nach der Entbindung erfolgen. Zuvor wird eine erneute Untersuchung bei uns im Dysplasiezentrum Hamburg erfolgen. Eine Krebsvorstufe hat keinerlei Einfluss auf die Art der Entbindung (normale Geburt vs. Kaiserschnitt).
Eine HPV-Infektion ist per se nichts Schlimmes, da sie in 80-90 Prozent der Fälle über einen Zeitraum von 1-2 Jahren alleine ausheilt, ohne überhaupt eine Krebsvorstufe zu verursachen. Fast alle Frauen machen in ihrem Leben eine solche Infektion unbemerkt durch. Nur wenn die Viren über längere Zeit (zumeist mehrere Jahre) am Gebärmutterhals verweilen (sogenannte Persistente Infektion) kann sich eine Krebsvorstufe entwickeln. Dann wird auch der Abstrich auffällig oder es fallen Veränderungen der Haut von Vulva und Vagina auf. Rauchen ist ein wichtiger zusätzlicher Risikofaktor für die Entstehung von Krebsvorstufen.

Es gibt viele verschiedene Humane Papillomaviren (HPV), die für den Menschen relevant sind. Diese werden in Niedrig- und Hochrisiko-Typen unterteilt. Der Gebärmutterhals ist besonders sensibel für eine Infektion mit HPV. Allerdings können HP-Viren sich u.a. auch im Bereich der Scheide (Vagina) und Vulva sowie dem Anus oder Hals-Nasen-Bereich ansiedeln.

Niedrigrisiko-HP-Viren können z.B. Feigwarzen (Kondylome) versursachen, jedoch keine hochgradigen Krebsvorstufen oder Krebserkrankungen.

Hochgradige HP-Viren können, sofern sie über längere Zeit am Gebärmutterhals persistieren, Krebsvorstufen auslösen. Die allermeisten HPV-Infektionen bilden sich allerdings von ganz alleine zurück.

Rauchen ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Krebsvorstufen.

Aus einer Krebsvorstufe kann sich, wenn sie nicht behandelt wird, eine Krebserkrankung entwickeln. Dies dauert jedoch meist Jahre. Andererseits kann sich eine Krebsvorstufe auch wieder zurückbilden.

Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich fast immer über eine seit vielen Jahren persistierenden Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV)

Der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs kann sich durch eine Routineuntersuchung beim Frauenarzt, einen auffälligen Pap-Abstrich, aber auch durch Beschwerden (irreguläre Blutungen, Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr) ergeben.

Die Behandlung hängt maßgeblich vom Stadium der Krebserkrankung ab. Hierfür ist eine eingehende Untersuchung gegebenenfalls auch eine bildgebende Untersuchungen mittels CT (Computertomographie) und/oder MRT (Kernspintomographie) notwendig.

Im frühen Stadium ist bei bestehendem Kinderwunsch gegebenenfalls eine alleinige LOOP-Konisation ausreichend. Je nach Stadium kann auch eine Gebärmutterentfernung mit oder ohne Ausräumung der Lymphknoten plus Bestrahlung notwendig werden.

Sollte tatsächlich eine Krebserkrankung bei Ihnen vorliegen, begleiten wir Sie im Krankenhaus Jerusalem oder gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Universitätsklinik Eppendorf (UKE), durch die anstehende Therapie.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Patientinnenleitlinie Gebärmutterhalskrebs der Deutschen Krebsgesellschaft.