Am Dysplasiezentrum betreuen wir Frauen mit auffälligen Ergebnissen in Krebsvorsorgeuntersuchungen (z.B. HPV-Test oder Pap-Abstrich), mit Hautveränderungen oder chronischen Entzündungen des Genitale sowie Frauen mit genitalen Krebserkrankungen.
Bei der Krebsvorsorgeuntersuchung werden Zellen des Gebärmutterhalses mit Hilfe eines Abstriches entnommen, gefärbt und unter dem Mikroskop untersucht (kurz: Pap-Abstrich). Je nach Lebensalter wird ein Test auf humane Papillomaviren (HPV) durchgeführt. Weicht das Ergebnis des Abstriches vom Normalbefund ab (z.B. Pap III oder IV), oder liegt ein positives Testergebnis für HPV vor, kann eine Dysplasie vorliegen und es muss oft eine weitere Abklärung erfolgen.
Was ist eine Dysplasie?
Dysplasien der Vulva werden oft zufällig im Rahmen der Krebsvorsorge gefunden. Sie können aber auch durch unspezifische Beschwerden wie z.B. Juckreiz/Brennen auffallen.
Eine Dysplasie ist eine KrebsVORstufe. Das Wort „Krebs“, welches in dem Begriff steckt, beunruhigt jedoch viele Patientinnen. Es ist daher wichtig zu verstehen, dass es sich bei einer Dysplasie nicht um eine Krebserkrankung handelt.
Unterschiedliche Krebsvorstufen
Krebsvorstufen (Intraepitheliale Neoplasie: IN) treten in verschiedenen Abstufungen auf (leichte bis schwere Dysplasie). Verursacht werden Krebsvorstufen in der Regel durch Humane Papillomaviren (HPV). Die Viren werden über Geschlechtsverkehr übertragen und sind in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Der Gebärmutterhals ist am häufigsten betroffen (sogenannte CIN – Cervikale Intraepitheliale Neoplasie), jedoch können Dysplasien auch im Bereich der Scheide (Vagina, VaIN), am äußeren Genitale (Vulva, VIN) und am Anus (AIN) auftreten.
Behandlungsoptionen für Dysplasien
Die weitere Behandlung von Dysplasien hängt vom Grad der Veränderung ab. Am Beispiel des Gebärmutterhalses sehen Sie hier das unterschiedliche Vorgehen:
- CIN I: leichte Krebsvorstufe. In der Mehrheit der Fälle heilt eine leichte Krebsvorstufe von alleine wieder aus. Eine Behandlung ist meist nicht nötig.
- CIN II: mittelgradige Krebsvorstufe. Auch eine mittelgradige Krebsvorstufe heilt in ca. 50% der Fälle von alleine wieder aus. Das weitere Vorgehen ist auch abhängig vom Alter; in jedem Fall ist eine regelmäßige Kontrolle erforderlich.
- CIN III: hochgradige Krebsvorstufe. In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist eine operative Therapie (Loop-Konisation ) notwendig.
Unser Ärztliches Team
Die Ärztinnen und Ärzte am Dysplasiezentrum Hamburg sind seit vielen Jahren im universitären Bereich tätig und auf die Betreuung und Behandlung von Patientinnen mit Erkrankung von Zervix, Vulva und Vagina spezialisiert, insbesondere auch auf die Betreuung speziell gefährdeter Gruppen wie immunsupprimierte Frauen (z.B. nach Organtransplantation oder mit chronischen Erkrankungen).
Hierbei stehen uns eine Reihe von Therapieverfahren zur Verfügung:
- Hochfrequenzschlingenentfernung (Loop/Leep) und Laser-Konisationen zur gewebeschonenden, punktgenauen Behandlung von hochgradigen Krebsvorstufen des Gebärmutterhalses
- Laserexzision und Laservaporisation mittels CO2-Laser (z.B. Krebsvorstufen, Feigwarzen) von Vagina und Vulva
- Fraktionierte Laser-Therapie zur Behandlung des urogenitalen Menopausensyndroms
(vaginale Atrophie, Dyspareunie, Brennen, Juckreiz) - Operative und konservative Behandlung von Frauen mit Vulvakarzinom (Schamlippenkrebs) und Vaginalkarzinom (Scheidenkrebs)
- Operative und konservative Behandlung von Frauen mit Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
- Nachsorge bei Tumorerkrankungen
- Behandlung von genitalen Hauterkrankungen (z.B. Lichen sclerosus, Lichen ruber, Ekzeme)
- Beratung und Behandlung bei Vulvodynie und chronischen Beschwerden der Scheide